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RNB - Rathausumfeld Neubrandenburg

Wettbewerb

Neubrandenburg

2023

3. Platz

mit Nolte Gehrke Landschaftsarchitekten

Der Entwurf des Rathausumfelds in Neubrandenburg denkt den Raum konsequent neu und zukunftsorientiert. Ziel ist es klar ablesbare Raumabfolgen und hierarchische Wegebeziehungen zu schaffen, die identitätsstiftende Orte rund um das Rathaus ausprägen, klimasensitiv und nachhaltig sind, sowie das Rathaus als Stadtbaustein verstehen, der von allen Seiten aus zugänglich ist. Dazu spannt sich ein Rahmen aus wassersensitiven Grünen Inseln rund um das Rathaus und überstellt diese mit zwei weitläufigen Klima-Hainen. Dadurch werden bestehende Wegeverbindungen gestärkt, es entstehen mit dem Mobilitäts- und dem Rathausplatz zwei eigenständige, nutzungsoffene Plätze und die neugeschaffenen, extensiven Grünräume sorgen für Kühlung an heißen Sommertagen, nehmen Regenwasser auf und bieten Orte zur Kontemplation. Das Rathausumfeld bettet sich in den bestehenden Stadtkontext ein, schafft neue Verknüpfungen und wird zum eigenständigen Attraktor und Anlaufpunkt. Von der Innenstadt kommend gliedert sich die Rathausansicht in zwei dichte Baumhaine, die den mittig liegenden Rathausvorplatz rahmen und die Zugänglichkeit klar strukturieren. Hier findet sich der Brunnen der Städtepartnerschaften, eine digitale Litfaßsäule zu Angeboten in der Stadt und die Bürgerbank als Treffpunkt. Im Süden des Rathauses befindet sich eine grüne Gasse entlang der Fassade, die von einem rückwertigen Spiel- und Sportbereich gefasst wird.

Ziel des Entwurfes ist ein nachhaltiges, CO2-neutrales Rathausumfeld mit klar ablesbaren Wegestrukturen und Platzfolgen, dass den Bestand berücksichtigt, rezykliert, inklusiv und identitätsstiftend ist.

Ein durchgrünter Ort mit vielfältigen Nutzungsangeboten, Vorrang für FußgängerInnen und Radfahrende, guter Orientierung und Freizeitwert - die Nutzungsideen der beteiligten AkteurInnen bieten ein breites Portfolio an Möglichkeiten, die sich im Realisierungs- und Ideenteil wiederfinden. Dafür wurden Aktivitäten gebündelt, priorisiert und räumlich zusammengefasst und untergebracht. Der Wall hingegen wird als eigenständiges Freiraumelement begriffen, der durch seine verknüpfende Funktion stadträumlich wirkt. Minimale Eingriffe wie Aufforstung mit Klima-Arten und ein Überspringen von Ausstattungselementen machen die Verwandtschaft zum Rathausumfeld deutlich.
Urbane, schattige Stadtplätze mit Wasserspiel wechseln sich mit dichten Grüninseln mit vereinzelten Spiel- und Ruhesituationen ab und werden durch aktive Spiel- und Sportbereiche ergänzt. Im Ideenteil bekommt das gesamte Rathausumfeld eine grüne Adresse mit aktivem Sportfeld und Veranstaltungsfläche durch die Verlegung der Parkplätze in die Tiefgarage des angrenzenden Stadtringtreffs.
Als Anknüpfung an die Innenstadt und Treffpunkt gliedern sich vom zentralen Rathausvorplatz aus die fußläufigen Verbindungen entlang der Rathausfassade und umfließen den Baukörper. Weiterhin fungiert der Mobilitätsplatz mit schattigem Baumdach und Mobilitäts-Angeboten wie Radständer, Sharing-Möglichkeiten und einem Mobilitätshub mit öffentlicher Toilette als Ort der Orientierung und Verteiler der Besuchenden. Entlang des Platzes verläuft die ausgeprägte Radverbindung mit Anknüpfung an die Innenstadt. Die Umfahrung des Rathauses ist lediglich der Feuerwehr und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen vorbehalten.
Das Leitsystem aus dem Bestand wird integriert und ergänzt. Klare Wegeführungen sorgen für eindeutige Hierarchien und gute Zugänglichkeit zum Rathaus. Das verwendete Mobiliar ist inklusiv. Die barrierefreien Stellplätze sind in direkter Nähe zu den Eingängen verortet.

Wiederverwendung von Materialien, Durchgrünung und Entsiegelung, sowie das Zusammenziehen und Überlagern von Nutzungen sorgen für ein adressbildendes, übersichtliches und zukunftsfähiges Rathausumfeld.

Großer Wert wird bei der Umgestaltung auf die Wirtschaftlichkeit gelegt. Das zeigt sich nicht zuletzt an der Auswahl der Oberflächen, dem hohen Recyclingwert und der Verwendung von dauerhaften Materialien bei der Umgestaltung. Die vegetativen Flächen sind simpel in der Instandhaltung und robust im Unterhalt. Oberflächen sind leicht zu reinigen und können mit gelagerten Baustoffen repariert werden. Der Möbelkatalog besteht aus Ausstattungselementen mit einfach zu ersetzenden Komponenten und hoher Reparierbarkeit.
Drei Faktoren führen zu einem hohen Einsparpotential für CO2 bei der Umgestaltung: Verwendung von Bestehenden und reparierbaren Materialien, Entsiegelung und Durchgrünung der bestehenden Flächen, sowie qualitätvolle und nutzungsoffene Umgestaltung mit hohem Aufenthaltswert, langer Haltbarkeit und Beständigkeit.
So wird nahezu kein neues, in Materialien gebundenes CO2 freigesetzt, neue Gehölze nehmen zudem CO2 auf, BürgerInnen und NutzerInnen identifizieren sich auf lange Zeit mit dem Ort und die nächste Umgestaltung des Rathausumfelds rückt in weite Ferne.
Ziel des Entwurfes ist ein nachhaltiges, CO2-neutrales Rathausumfeld mit klar ablesbaren Wegestrukturen und Platzfolgen, dass den Bestand berücksichtigt, rezykliert, inklusiv und identitätsstiftend ist. Wiederverwendung von Materialien, Durchgrünung und Entsiegelung, sowie das Zusammenziehen und Überlagern von Nutzungen sorgen für ein adressbildendes, übersichtliches und zukunftsfähiges Rathausumfeld.

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