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AHW - Strandstraße Alt-Hohwacht

städtebaulich-freiraumplanerischer Wettbewerb, Alt-Hohwacht, 2023

1. Platz, Weiterbearbeitung

mit studiomauer

 

Strandstraße Alt-Hohwacht

Neue Meile mit lokalem Gesicht - kleinteilig, bunt, wiedererkennbar

Vom kleinen Fischerdorf zum bescheidenen Ostseebad - Alt-Hohwacht ist geprägt von seiner Geschichte.

Kleinteilige Strukturen, vielfältige Fassaden und diverse Dachlandschaften prägen den städtebaulichen Entwurf und ermöglichen einen wiedererkennbaren und maßstabsgerechten Charakter. Durch neue Wege und Öffnungen entsteht eine starke landschaftliche Verbindung, welche den Ort in seine besondere Umgebung einbettet.

 

Prinzipien

Zur Stärkung und Erhaltung der individuellen Qualitäten wurden 7 Grundprinzipien speziell für die nachhaltige und behutsame Entwicklung des Ostseebads Alt-Hochwacht entwickelt. Sie bilden das Grundgerüst der städtebaulichen Neu-Sondierung:

 

1. Diverse Typologien und wechselhafte Dachlandschaften

Traufständige Fischerbuden, giebelständige Hafenhäuser und L-förmige Giebelhäuser im Wechsel erzeugen eine Kleinteiligkeit und einen natürlich gewachsenen Maßstab.

 

2. Kleinteilige Gebäudestrukturen

Kurze Fassaden und einfache wirtschaftliche Kubaturen unterstützen den lokalen und kleinteiligen Maßstab in Alt-Hochwacht und ermöglichen regelmäßige

Einblicke in rückwärtige Gassen und Höfe.

 

3. Belebte Erdgeschosse

An der Strandstraße und der Ostseepromande beleben dicht an den Straßenraum gesetzte, öffentliche Erdgeschosszonen den Freiraum und laden zum Verweilen ein.

 

4. Reseliente Vegetation

Um den grünen Eindruck auch auf der Strandstraße zu stärken werden neue, durchgrünte Platzsituationen vorgeschlagen, die mit ihrer klimaresilienten und pflegeextensiven Pflanzenauswahl den grünen Charakter stärken. Eine erhöhte Retentionsfähigkeit der Oberflächen und die Ausprägung als Blau-Grüne Infrastruktur bilden den Grundstock für eine dauerhaft nachhaltige Entwicklung.

 

5. Entsiegeln und „verstecktes Parken"

Falls Stellplätze für Anwohner*innen auf dem eigenen Grundstück verortet werden müssen, werden diese zu Teilen als überdachte Parkplätze in den Nord-Ost ausgerichteten Gebäudekörpern untergebracht. Die Höfe und Zwischenräume werden als qualitative Außenräume frei gehalten und eine vollständige Versiegelung kann verhindert werden.

 

6. Dauerwohnen

An der öffentlichen Strandstraße wird das Wohnen für lokale Bewohner*innen verortet und belebt so ganzjährig den Ortskern. Die Bündelung des öffentlichen Lebens stärkt die Identität des Ortes und sorgt für ein aktives Miteinander.

 

7. Nützliche Dächer

Die Dachflächen werden je nach Ausprägung und Ausrichtung begrünt oder mit Photovoltaik versehen um die Versiegelung gering zu halten und die Gebäude mit nachhaltiger Energie zu versorgen. Der sanfte Übergang in die Dünen-Landschaft wird durch die Gründächer im Norden unterstrichen.

 

Freiraum, Entsiegelung und Wassermanagement

Bei der Entwicklung des öffentlichen und privaten Freiraums stehen Nachhaltigkeit, Langlebigkeit, sowie die Belebung des Stadtraums im Vordergrund. Dafür wird die Strand-straße umgestaltet, durch blühende Gehölzreihen ergänzt und auf den Platzflächen mit einem sickerfähigem Ökopflaster aufgewertet. Hier befinden sich grüne Inseln, die mit ihrer angepassten Pflanzenwahl aus Klimagehölzen Schatten spenden und qualitätsvolle Räume zum Zusammentreffen ausbilden. Auch die Promenade wird in ihrer Gestaltung aufgewertet und durch identitätsstiftendes Mobiliar ergänzt. Der Kontakt zum Wasser wird bereits auf der Platzfläche über ein eingebettetes Fontänenfeld als Wasserspiel aufgebaut und über großzügige Zugänge zum Strand und grüne Vegetationsinseln unterstrichen.

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